Editorial: 500Gramm - Nummer 10 - April 2018

 

 

Ins Blaue

 

 

Zum Ende der Zeit des schwarzen Schlafes, all der Nichtfarbe, die 500Gramm die vergangenen vier Jahre gelebt hat, sind die kraftvollen Blautöne im untenstehenden „Blues“ von Ramin Nafikov ein guter erster Klang. Denn auch aus denjenigen Nächten, die so dunkel sind, dass man misstrauisch wird, ob die Erde noch weiterdreht, führt ein Schimmer, der das Blau ahnen lässt, in dem Himmel und Wasser leuchten können.

 

 

Sehr verehrte Leserinnen und Leser der Texte, sehr verehrte Betrachterinnen und Betrachter der Bilder, wir freuen uns, wirklich und sehr, Sie nach der langen Pause so zahlreich in unserem Journal begrüßen zu dürfen – wie schön, dass Sie uns über den Graben gefolgt sind, oder auch uns dort erst gefunden haben. Besonders freuen wir uns, dass Sie hier ganz persönlich lesen und schauen: Sie haben noch nicht Ihren Avatar geschickt, Sie sind keine OCR-Software, auch keine verschlagwortende Herde von Suchbots, die alles in jene Große Datenbank einpflegt, in der wir alle einmal enden werden. Sie vernetzen sich hier ganz selbstbestimmt über Blut und Hirn und die anderen merkwürdigen Schnittstellen, mit denen wir so ausgestattet sind, um die Grenze zwischen uns und der Welt, diese verfluchte und gesegnete Grenze, ein wenig überschreitbarer zu machen.

 

 

Friedrich von Hardenberg erläutert zu seinem Roman Heinrich von Ofterdingen "Alles blau in meinem Buche". Das ist in diesem Heft nicht der Fall, diesmal wollten wir es bunt treiben! Und wir wünschen Ihnen eine schöne, berührende, inspirierende, anstrengende und unterhaltsame Reise durch 500Gramm Nummer 10.

 

 

                                                                                                                                                        Wir lesen uns wieder!

 

© Ramin Nafikov - Blues - 80x100cm-Öl auf Leinwand-2017
© Ramin Nafikov - Blues - 80x100cm-Öl auf Leinwand-2017